Unsere Versuche, die Wirkung der Architektur zu verstehen, haben uns dazu geführt, dass wir uns Fragen über ihrer Beschaffenheit stellen. Die Schlussfolgerungen sind, selbstverständlich vorläufig, in engem Zusammenhang mit der Vergänglichkeit des Architekturdiskurses. Dieser ist für die heutige dynamische Ära charakteristisch und befindet sich zwischen Überraschung und Schock, angesichts der breiten Palette von Typologien und Einflüssen in den städtischen und ländlichen Umgebungen, als auch der Auswirkung, welche diese auf die gebaute Umwelt, die Natur, die Gemeinschaft und jeder einzelne Mensch haben.
Eine Wirkungsanalyse sollte damit beginnen, den zum Standard gewordenen Begriff zu hinterfragen. „Die Auswirkung” kann eine zweiwertige Metapher sein. Dieser Begriff wird sehr oft verwendet, obwohl es vielleicht zu „newtonisch” oder zu visuell ist. Es suggeriert eine Kollision, deren Auswirkungen im Allgemeinen milder sind. Begriffe wie „Wirkung”, „Einfluss” oder „Flexion” können das Ergebnis einer architektonischen oder urbanistischen Intervention besser definieren.
„Die Auswirkung” der Architektur kann nicht auf die gleiche Weise gemessen werden, wie man zum Beispiel die Auswirkung eines Autos, das eine Wand prallt, messen kann. Es gibt keine genaue Erklärung dafür, demzufolge ist jede Analyse voller Subjektivität. Die „schwarze Schachtel”, ein falscher Versuch „wissenschaftlich” zu sein, bringt niemandem einen Nutzen.
Deshalb sollten wir uns vielleicht zunächst fragen, warum wir etwas bewirken wollen, und nicht, wie es erreicht werden kann. Die „breiteren Auswirkungen” waren beispielsweise in erster Linie wirtschaftlicher Natur. Alle Menschen wünschen sich mehr Geld zu haben, oder? Aber was passiert eigentlich mit den Situationen, in denen die Umweltkosten aufgrund des Wirtschaftswachstums unermesslich waren?
Die Einbeziehung nichtdisziplinärer Erfolgsstandards ist eine Strategie der zeitgenössischen Forschung. Könnte es auch eine Lösung für die Architektur sein? Wenn wir diejenigen einbeziehen, von denen wir hoffen, dass unsere Einsätze Auswirkungen haben werden, erhöhen die Chancen, eine größere Rolle zu übernehmen und es verbessert unsere Arbeit.
Selbstverständlich werden sich einige nicht fragen, was eine Auswirkung bedeutet oder wie man sie erkennen kann, sondern ob die Architektur eine Auswirkung haben solle. Einige werden die Autarkie unterstützen oder könnten behaupten, dass ihre Auswirkungen während einer langen Zeitspanne stattfinden und wirken tief im Untergrund, beziehungsweise in den Wurzeln der Kultur.
Wir sind der Meinung, dass die Architektur die Kraft hat, die Welt zu ändern. Der schwierige Teil besteht darin, zu erkennen, wie wir dies erreichen können und insbesondere, wie wir es verbessern können.
Arh. Daniela Maier
Curator of the 2023 Transilvania Architecture Biennale